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1 οἴομαι
οἴομαι, impf. ᾠόμην, fut. οἰήσομαι, aor. ᾠήϑην, οἰηϑῆναι; von diesen im Attischen sehr gebräuchlichen Formen hat Hom. nur οἴοιτο, Od. 17, 580. 22, 11, sonst getrennt ὀΐομαι u. impf. ὠΐετο, in derselben Bedeutung wie das med. die active Form ὀΐω oder οἴω (dor. οἰῶ, Ar. Lys. 997) u. einen aor. med. ὀΐσατο, neben ὠΐσϑην (an den drei unten aufgeführten Stellen); όϊσσάμενος Ap. Rh. 2, 1135, wo auch v. l. ὀϊσάμενος ist, ὀϊσαμένη Coluth. 258, einzeln bei a. sp. D., welche auch einen inf. οἰσϑῆναι, u., wie die spätere Prosa, οἰήσασϑαι bilden, vgl. Lob. Phryn. 719. In der ersten Person indic. praes. u. impt. haben die Att. auch die syncop. Formen οἶμαι u. ᾤμην (s. am Ende). [In ὀΐω u. den davon abgeleiteten tempp. ist ι lang, also aor. ὀΐσατο, nicht ὀΐσσατο zu schreiben, nur in der Mitte des Hexameters (in der Il. neunmal, in der Od. viermal) ist ι kurz; nur Od. 18, 259, οὐ γὰρ ὀΐω ἐϋκνήμιδας Ἀχαιούς, bildet das Wort einen Amphibrachys.] – Meinen, vermuthen, von ungewissen, zweifelhaften Dingen; – a) in Beziehung auf die Zukunft, ahnen, wo wir auch denken brauchen; ἀλλά μιν οἴω κήδεσι μοχϑήσειν καὶ πλείοσιν, ich denke, er wird noch mehr zu leiden haben, Il. 10, 15; ἦ τέ μιν οἴω πολλὰ μετακλαύσεσϑαι, 11, 763; vgl. 9, 315. 17, 709. 19, 71; οὐδέ τιν' οἴω Τρώων χαιρήσειν, 30, 362, vgl. 23, 310. 24, 727; u. so häufig ὀΐω, z. B. ἀλλ' ἔκ τοι ἐρέω, τὸ δὲ καὶ τελέεσϑαι ὀΐω; bei schlimmen Dingen, wo wir fürchten sagen können, νῦν ἄμμε παλιμπλαγχϑέντας ὀΐω ἂψ ἀπονοστήσειν, 1, 59, ἦ γὰρ ὀΐομαι ἄνδρα χολωσέμεν, 1, 78, öfter; ὀϊόμενος ϑανέεσϑαι, der fürchtet, ahnet, daß er sterben werde; vgl. noch, wo der Subjectsaccusativ aus dem Zusammenhange zu ergänzen ist, νηὸς ἔφεσσαί με, μή με κατακτείνωσι, διωκέμεναι γὰρ ὀΐω, ich fürchte, daß sie mich verfolgen, od. 15, 278; τρώσεσϑαι ὀΐω, ich fürchte, daß mancher getödtet werden wird, Iliad. 12, 66, wo sich aber der Fürchtende selbst mit einschließt, wie τῶνδε μνήσεσϑαι ὀΐω, ich hoffe, wir werden uns dessen erinnern, Od. 12, 212; ἀλλά μιν οἴω φεύξεσϑαι, Hes. Sc. 111; – von guten Dingen, hoffen, und von dem, was der Meinende selbst lbun will, gedenken, gesonnen, gewillt sein, οὐ γὰρ ἔγωγ' ἔτι σοι πείσεσϑαι ὀΐω, ich bin nicht gesonnen, dir noch ferner zu gehorchen, Il. 1, 296; κιχήσεσϑαι δέ σ' ὀΐω, 6, 341, ich denke, dich einzuholen; – seltener parentdelisch gebraucht, ἐν πρώτοισιν, ὀΐω, κείσεται οὐτηϑείς, Il. 8, 536, vgl. 13, 153 Od. 3, 255. 17, 309. 23, 261; – absolut gebraucht, τῷ ἑπόμην ἐπὶ νηός, ὀϊόμενός περ, ἀνάγκῃ, obwohl ich es ahnte, was er thun werde, 14, 298. – b) in Beziehung auf Vergangenes oder Gegenwärtiges, ein bestimmtes Urtheil milder hinstellend, wie unser, »ich sollte meinen«, »ich denke«, »ich glaube«; οὐ γὰρ ὀΐω οὔ σε ϑεῶν ἀέκητι γενέσϑαι, Od. 3, 27, u. so c. inf. aor. Il. 1, 558. 10, 551. 13, 273; für die Prosa verwerfen die Atticisten diesen inf., vgl. aber Lob. zu Phryn. 751; – c. inf. praes., οὔπ ω τοῦτο ἔπος τελέεσϑαι ὀΐω, Od. 3, 226, ἀλλ' ἐν πρώτοισιν ὀΐω ἔμμεναι, 8, 180, ὀϊόμενος λαοσσόον ἔμμεν' 'Ἀϑήνην, vermuthend, 22, 210, vgl. Il. 13, 262; mit dem bloßen accus., ἀλλὰ τά γ' οὐκ ὀΐω, Od. 13, 427, τόν περ ὀΐω, sc. εἶναι, 22, 159, ἀλλὰ τά γ' οὐ κατὰ κόσμον ὀΐομαι, 14, 363; ὀϊομένη τὸν κάμμορον, 2, 351, immer sich den Unglücklichen vorstellend, und hoffend, daß er zurückkehre; auch γόον ὠΐετο ϑυμός, das Herz ahnete Kummer, 10, 218, vgl. Il. 13, 283; so auch im aor. med., αὐτίκα γάρ μοι ὀΐσατο ϑυμός, Od. 9, 213, vgl. 1, 323, u. αὐτίκα γὰρ κατὰ ϑυμὸν ὀΐσατο, er ahnete es im Herzen, 19, 390; aor. pass., οὐδέ τι ϑυμῷ ὠΐσϑη δόλον εἶναι, 4, 453, vgl. 16, 475 (sonst kommt dieser aor. nur noch im partic. vor, πατὴρ δ' ἐμὸς αὐτίκ' ὀϊσϑεὶς πολλὰ κατηρᾶτο, Il. 9, 453); einmal auffallend impers.: ἀλλά μοι ὧδ' ἀνὰ ϑυμὸν ὀΐεται, ὡς ἔσεταί περ, so ahnet es mir im Geiste, Od. 19, 312, Eust. erkl. φαίνεται, wie man unrichtig auch 17, 586 erkl.; passivisch ist gefaßt οὐ γὰρ οἴεται ἐπ' αὐτοφώρῳ Lys. 13, 87; – αἰεὶ ὀΐεαι, immer argwöhnst du, Il. 1, 561; – Aesch. εἴ τις οἴεται τόδε βροτὸς δικάζειν, wenn Einer meint, Eum. 448; σὲ γαμβρὸν οἰηϑεῖσ' ἔχειν, Eur. I. A. 986; Soph. hat nur einmal οἴομαι δὲ δεῖν οὐδέν, O. C. 28, sonst immer οἶμαι, nicht bloß in der sogleich zu erwähnenden Verbindung, bes. ein nachdrückliches Meinen, Glauben bezeichnend, οἶμαι γὰρ οὐδ' ἄλλον ἂν τλῆναι τάδε Phil. 532, οἶμαι μὲν οὖν, οἶμαί τι κἀκείνῳ μέλον πέμψαι El. 451; c. inf. aor., οἶμαι μάλιστα προςϑεῖναί τινα, 920; auch Aesch. braucht so οἶμαι, οἶμαι βοὴν ἄμικτον ἐν πόλει πρέπειν, Ag. 312, vgl. Prom. 970; auch in Prosa kommen jene Bedeutungen vor, bes. meinen, dafürhalten, οὓς ᾠήϑης ἐξ ἀϑλίων εὐδαίμονας γεγονέναι, Plat. Legg. X, 905 b, οἷα ἂν οἰηϑῇ ἔσεσϑαι, Theaet. 178 c, ἔτι οἰησόμεϑα δεῖν τὰ αὐτὰ ἐπιτηδεύειν τοὺς φύλακας, Rep. V, 454 e; selten mit einem einfachen acc., für wahr halten, ὃν τρόπον ἐγὼ αὖ οἶμαι, Gorg. 472 c, wobei eigtl. εἶναι zu ergänzen ist; dem ἐπίσταμαι ist es entgeggstzt Men. 86 b, u. so ist auch gew. σοφὸς οἰόμενος εἶναι zu fassen, z. B. Rep. III, 409 c; die Bemerkung des Them. Mag. aber, daß sich bei guten Schriftstellern οἶμαι nur von unzweifelhaft gewissen, οἴομαι nur von ungewissen Dingen gebraucht finde, bestätigt sich nicht; καὶ δοξάζειν, Xen. Mem. 3, 9, 6; οἴομαι οὖν βέλτιον εἶναι, An. 5, 1, 8; aber auch καὶ νῦν πρῶτον μὲν οἶμαι ἂν ὑμᾶς μέγα ὀνῆσαι τὸ στράτευμα, 3, 1, 38, wie auch bei Plat. Prot. 312 c steht οἶμαί γ' εἰδέναι. – Sonst wird οἶμαι bei den Attikern gew. als Zwischensatz, ohne Einfluß auf die Construction zu haben, eingeschoben, wie unser denk' ich, mein' ich, wofür nur selten οἴομαι steht, wie Aesch. πολλὰ δ', οἴομαι, ψευσϑεῖσα, Ch. 747, bei Hom. aber nur ὀΐω, Il. 8, 536. 13, 153 Od. 16, 309; am häufigsten bescheidener Ausdruck od. höflich als bloße Vermuthung aussprechend, was als sichere und unbestreitbare Behauptung gelten soll, ταῦτα γὰρ ἴσασιν, οἶμαι, ὅτι, Plat. Prot. 328 d, ἡ δέ γε, οἶμαι, φύσις, Phaedr. 235 c, ἐξ, οἶμαι, τῆς ἀκροτάτης ἐλευϑερίας, Rep. VIII, 564 a, aus welchen Stellen zugleich die verschiedene Stellung des οἶμαι hervorgeht; – mit größerem Nachdruck vorangesetzt, οἶμαι δ' οὐδ' ἄλλως ἀτιμάσει, Plat. Rep. V, 465 c, οἶμαι δὲ καὶ Ἡσίοδος, sc. φησί, Crat. 402 b, vgl. Rep. VI, 507 d X, 608 d Lys. 206 c. Eben so wird auch οἴει gebraucht, ἢ οἴει τίς τι συνίησί τινος ὄνομα, ὃ μὴ οἶδε τί ἐστιν, Plat. Theaet. 147 a, ο ὐκ, οἴει, ἀναγκασϑήσεται, Rep. VI, 486 c, vgl. IX, 590 c; einzeln auch andere Personen, πόσης οἴεσϑε γέμει σωφροσύνης; Conv. 219 d. – Nach einer Frage, bes. einer negativen, drückt οἶμαι eine nachdrückliche Bekräftigung aus, das versteht sich! das will ich meinen! νεώριον ϑρυαλλίς; – οἶμαι, Ar. Ach. 883, u. öfter bei Xen., vgl. Mem. 4, 6, 3. 6, 11, u. bei Plat., der so auch οἴεσϑαί γε χρή sagt, Prot. 325 c, οὐκ ἄσμενος εἶσιν αὐτόσε; οἴεσϑαί γε χρή, so muß man wohl annehmen, sicherlich, Phaed. 68 b; mit ἴσως, Gorg. 522 d; οἶμαι ἔγωγε, Alc. I, 127 b Crit. 47 d; auch ὡς ἐγᾦμαι, Phaedr. 264 e; auch Sp., wie Pol. 6, 57, 4. – Zuweilen entspricht es dem lat. opinor, bei einer Erinnerung aus dem Gedächtniß, die man nicht als unzweifelhaft hinstellen will, wenn mir recht ist, denke ich, Luc. u. a. Sp. – Auch ironisch wie credo findet es sich gebraucht. – Oft wird auch die Frage πῶς οἴει; πῶς οἴεσϑε; zur Steigerung mit größerem Nachdruck eingeschoben: wie glaubst du wohl? auch οἴει allein, vgl. Heindorf zu Plat. Theaet. 147 a. – Οἴομαι δεῖν, ich halte für nöthig, ist oft so viel wie ich habe mir vorgesetzt, ich will, z. B. λέγειν οἴεται δεῖν ποιεῖν δεινούς, er will die Leute zu geschickten Rednern machen, Plat. Men. 95 c, οἴεται δεῖν εἰδέναι, er will sehr klug sein, bildet sich ein, sehr klug zu sein, Alc. II, 144 d; so oft bei Sp., wie Pol. 1, 33, 4. 2, 6, 4. 3, 61, 9. – Aber Ἀναξαγόρου οἴει κατηγορεῖν, du glaubst den Anaragoras anzuklagen, Apol. 26 d, schließt sich an die oben angeführten Beispiele an. – Mit ὥςπερ οὐκ οἴομαι, wie ich es denn nicht glaube, wird eine negative Annahme hinzugesetzt, zur Bekräftigung, εἰ μή τι αὐτῶν ἀληϑές ἐστιν, ὥςπερ οὐκ οἴομαι, Thuc. 6, 40. – Absolut οἰηϑείς, in großer Erwartung, Antiphan. bei Ath. X, 450 c (v. 2).
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2 οἴομαι
οἴομαι, meinen, vermuten, von ungewissen, zweifelhaften Dingen; (a) in Beziehung auf die Zukunft: ahnen, wo wir auch 'denken' brauchen; ἀλλά μιν οἴω κήδεσι μοχϑήσειν καὶ πλείοσιν, ich denke, er wird noch mehr zu leiden haben; bei schlimmen Dingen, wo wir fürchten sagen können; ὀϊόμενος ϑανέεσϑαι, der fürchtet, ahnet, daß er sterben werde; νηὸς ἔφεσσαί με, μή με κατακτείνωσι, διωκέμεναι γὰρ ὀΐω, ich fürchte, daß sie mich verfolgen; τρώσεσϑαι ὀΐω, ich fürchte, daß mancher getötet werden wird, wo sich aber der Fürchtende selbst mit einschließt, wie τῶνδε μνήσεσϑαι ὀΐω, ich hoffe, wir werden uns dessen erinnern; von guten Dingen: hoffen, und von dem, was der Meinende selbst tun will: gedenken, gesonnen, gewillt sein; οὐ γὰρ ἔγωγ' ἔτι σοι πείσεσϑαι ὀΐω, ich bin nicht gesonnen, dir noch ferner zu gehorchen; κιχήσεσϑαι δέ σ' ὀΐω, ich denke, dich einzuholen; absolut: τῷ ἑπόμην ἐπὶ νηός, ὀϊόμενός περ, ἀνάγκῃ, obwohl ich es ahnte, was er tun werde; (b) in Beziehung auf Vergangenes oder Gegenwärtiges: ein bestimmtes Urteil milder hinstellend, wie unser, 'ich sollte meinen', 'ich denke', 'ich glaube'; ὀϊομένη τὸν κάμμορον, immer sich den Unglücklichen vorstellend, und hoffend, daß er zurückkehre; auch γόον ὠΐετο ϑυμός, das Herz ahnete Kummer; αὐτίκα γὰρ κατὰ ϑυμὸν ὀΐσατο, er ahnete es im Herzen; ἀλλά μοι ὧδ' ἀνὰ ϑυμὸν ὀΐεται, ὡς ἔσεταί περ, so ahnet es mir im Geiste; αἰεὶ ὀΐεαι, immer argwöhnst du; εἴ τις οἴεται τόδε βροτὸς δικάζειν, wenn einer meint; dafürhalten; mit einem einfachen acc., für wahr halten; am häufigsten bescheidener Ausdruck od. höflich als bloße Vermutung aussprechend, was als sichere und unbestreitbare Behauptung gelten soll. Nach einer Frage, bes. einer negativen, drückt οἶμαι eine nachdrückliche Bekräftigung aus, das versteht sich! das will ich meinen!; οἴεσϑαί γε χρή, so muß man wohl annehmen, sicherlich. Zuweilen entspricht es dem lat. opinor, bei einer Erinnerung aus dem Gedächtnis, die man nicht als unzweifelhaft hinstellen will, wenn mir recht ist, denke ich. Auch ironisch wie credo. Oft wird auch die Frage πῶς οἴει; πῶς οἴεσϑε; zur Steigerung mit größerem Nachdruck eingeschoben: wie glaubst du wohl? Οἴομαι δεῖν, ich halte für nötig, ist oft so viel wie ich habe mir vorgesetzt, ich will; λέγειν οἴεται δεῖν ποιεῖν δεινούς, er will die Leute zu geschickten Rednern machen; οἴεται δεῖν εἰδέναι, er will sehr klug sein, bildet sich ein, sehr klug zu sein. Aber Ἀναξαγόρου οἴει κατηγορεῖν, du glaubst den Anaragoras anzuklagen. Mit ὥςπερ οὐκ οἴομαι, wie ich es denn nicht glaube, wird eine negative Annahme hinzugesetzt, zur Bekräftigung. Absolut οἰηϑείς, in großer Erwartung -
3 πείθω
πείθω, fut. πείσω, aor. ἔπεισα (wovon Hom. nur optat. πείσειε, Od. 14, 123 hat) u. poet. ἔπιϑον, bei Hom. immer mit der Reduplication, πεπίϑω, πεπιϑών, πεπιϑεῖν, πεπίϑοιμεν, πέπιϑε; Pind. πεπιϑών, I. 3, 90, πιϑών P. 3, 28; πιϑών auch Ar. Ran. 1168; πεπιϑήσω = πείσω, Il. 22, 223, eigentl. ich werde machen, daß er Vertrauen hat; perf. πέπεικα u. πέποιϑα (s. unten); med. fut. πείσομαι, aor. II. bei den Ep. ἐπιϑόμην, ἐπίϑοντο, πιϑέσϑαι, u. mit der Reduplication πεπίϑοιτο, Il. 10, 204. Die Nebenformen des fut. u. aor. πιϑήσω u. πιϑήσας bei Hom. sind intrans., wie πιϑήσας Pind. P. 4, 109 u. πιϑήσασα δώροισι Μίνω Aesch. Ch. 609; – 1) Activ., durch gütliche Mittel, bes. Worte od. Zureden, bewegen oder gewinnen, überreden; πείϑεις δή μευ ϑυμόν, Od. 23, 230, u. oft so φρένας, ϑυμόν, ϑυμὸν ἐνὶ στήϑεσσιν. Bes. erbitten, durch Bitten bewegen, Il. 24, 219 Od. 14, 363; besänftigen, begütigen, zufriedenstellen, Il. 1, 100. 9, 112. 181. 386; Hes. Sc. 450; Ζηνὸς ἦτορ λιταῖς ἔπεισεν, Pind. Ol. 2, 88; bes. durch die Rede bewegen, Etwas zu thun, τόνδε – πεπιϑήσω ἐναντίβιον μαχέσασϑαι, Il. 22, 222; δᾶμον πείσας λόγῳ, Pind. Ol. 3, 17; γνώμᾳ πεπιϑών, I. 3, 90; πείσαισ' ἀκοίταν βουλεύμασιν, N. 5, 28; νὶν πίϑον παρασχεῖν, P. 3, 65; π. τινὰ ὥςτε δοῦναι, Her. 6, 5; πιϑεῖν Τιτᾶνας οὐκ ἠδυνήϑην, Aesch. Prom. 204; πείϑω νιν λόγῳ, Ag. 1022; ἔπειϑον οὐδέν' οὐδέν, 1185; πρὸς τοῦ δ' ἐπεί. σϑης καὶ τίνος βουλεύμασιν, Eum. 563; ταῖς ἐμαῖς γνώμαις πεισϑείς, überredet, Soph. O. R. 570; ἐκ τοῦ φίλων πεισϑεῖσα, El. 401; ἐννύχοις πεπεισμένη ὀνείροις, Eur. Hel. 1206; πείϑει Ὀρέστην μητέρα κτεῖναι, Or. 29; u. mit doppeltem accus., τίνα δοκεῖς πείσειν τάδε, wen meinst du davon zu überreden? Hec. 1205; vgl. Her. 1, 163; Xen. Hier. 1, 16; Plat. Apol. 37 a; κεναῖσιν ἐλπίσιν πεπεισμένος, Aesch. Pers. 790; τί δ' ἐν δόλῳ δεῖ μᾶλλον ἢ πείσαντ' ἄγειν, Ar. Plut. 102; ἢ λόγῳ πείσαντες ἄξειν ἢ πρὸς ἰσχύος κράτος, 590, u. in Prosa überall, τὸ πείϑειν οἷόν τ' εἶναι τοῖς λόγοις δικαστάς, Plat. Gorg. 452 e; καταδέσμοις τοὺς ϑεοὺς πείϑοντές σφισιν ὑπηρετεῖν, Rep. II, 364 c, u. A.; auch τοὺς πολλοὺς εἰς τὴν ὁμολογίαν, dazu bewegen, Thuc. 5, 76; im schlechten Sinne, τοὺς δικαστὰς ἀργυρίῳ πείϑειν, die Richter durch Geld bewegen, bestechen; ξεῖνόν τινα χρήμασι πείσας, Her. 8, 134; μισϑῷ, 9, 33, für Sold wozu dingen, wie Thuc. 1, 31; δώροις, 4, 65, χρήμασι, 1, 137 u. öfter; vgl. δῶρα ϑεοὺς πείϑει, Hes. frg. bei Plat. Rep. III, 390 e; u. Lys. 7, 21; auch bereden, beschwatzen, durch List, milderer Ausdruck für betrügen, täuschen, Il. 1, 132. 6, 360 Od. 2, 106. 14, 123. – Auch von leblosen Dingen, ϑυέλλας, erregen, Il. 15, 26. – Πείϑω ἐμαυτόν, ich überrede mich, d. i. ich bin überzeugt, glaube, Plat. Gorg. 453 a u. öfter; ὥς γε ἐμαυτὸν πείϑω, Dem. 24, 6, u. A. – Das part. πείσας heißt oft durch gütliches Zureden, durch Unterhandlungen, auf dem Wege der Güte, πείσας ἄγει τὸ στράτευμα, er führt das Heer mit dessen Einwilligung; οὐ πείσας τὸν δῆμον, ohne das Volk beredet zu haben, ohne Beistimmung des Volks, Aeschin. u. A., bes. Plut.; vgl. τὰς πόλεις ἑκούσας ἔπεισε ποιεῖν τὰς ὁδούς Xen. An. 5, 1, 14, u. Hell. 6, 1, 14. – Das impf. kann auch durch zureden übersetzt werden, ἕκαστός τις ἔπειϑεν αὐτὸν ὑποστῆναι τἡν ἀρχήν, Xen. An. 5, 9, 19, vgl. Hell. 6, 5, 23; Pol. 4, 64, 2. 5, 63, 3. – 2) Im pass., fut. πείσομαι, auch πιϑήσω, Od. 21, 369, aor. ἐπείσϑην, bei Hom. ἐπιϑόμην u. πιϑήσας, Il. 9, 119, sich durch gütliche Mittel, bes. durch Worte gewinnen lassen, sich überreden, überzeugen lassen, überredet, überzeugt sein, gehorchen (vgl. S. Emp. pyrrh. 1, 2301; Hom. u. Folgde überall; mit folgdm accus. c. inf., εἰ μὴ πέπεισϑε ἀδικίαν δικαιοσύνης ἄμεινον εἶναι, Plat. Rep. II, 368 a; mit folgdm ὡς, Legg. VII, 801 b; – c. inf., ὑπὸ χρυσοῦ πεισϑῆναι πλούσιον ἄνδρα ἰάσασϑαι, Plat. Rep. III, 408 c; – gew. τινί, gehorchen, folgen, μηδὲ ἄρξειν μηδὲ ἄρχοντι πείσεσϑαι, Critia 120 a; καὶ παρεικαϑεῖν, Soph. O. C. 1336; mit folgdm inf., πείϑεσϑέ μοι ῥαβδοῠχον ἑλέσϑαι, Plat. Prot. 338 a, folget mir und wählet, u. A. – Die Sache, wozu Einer überredet wird, oder in der er einem Andern folgt, steht auch im accus., wie das act. mit doppeltem accus. vrbdn oben erwähnt ist. πάντα πιϑέσϑαι, in allen Dingen folgen, Alles befolgen, Od. 17, 21; σημαίνειν, ἅ τιν' οὐ πείσεσϑαι ὀΐω, worin Niemand, wie ich meine, gehorchen wird, Il. 1, 289; u. so ist auch 20, 466 Od. 3, 146, οὐδὲ τὸ ᾔδη, ὃ οὐ πείσεσϑαι ἔμελλεν, zu erklären, worin Jener ihm nicht nachgeben werde, wo man gew. πείσεσϑαι als pass. für πεισϑήσεσϑαι erklärt; πείϑεσϑε τούτῳ ταῠτα, Ar. Th. 595; τί σοι πιϑώμεσϑα, Av. 164; auch σοῖς ταῠτα πείσομαι λόγοις, Aesch. Ch. 770; 'Αϑηναῖοι ταῠτα Αἰσχίνῃ πείϑονται, Her. 6, 100; – εἰς ἀγαϑόν, Il. 11, 799; Hom. vrbdt es auch mit dem doppelten dat., τινὶ ἔπεσι, μ ύϑοις, Il. 1, 150. 23, 157; γήραϊ πείϑεσϑαι, dem Alter gehorchen, sich in die Nothwendigkeit des Alters geduldig fügen, Il. 24, 345; στυγερῇ δαιτὶ πείϑεσϑαι, sich in den Gebrauch des traurigen Mahles fügen, 23, 48; πείϑεσϑαι νυκτί, der Einladung der Nacht zum Schlafe folgen, 8, 502. 9, 65. – Seltener ist dabei der gen., πείϑεσϑαί τινος, Her. 1, 126. 5, 29. 33. 6, 12; als v. l. auch Il. 10, 57; Thuc. 7, 73, u. öfter bei sp. D., wie An. Rh. 3, 308. – Πείϑεσϑαί τινι, Jemandem glauben, trauen, woran glauben, μύϑῳ, oft Hom; ταῠτ' ἐγώ σοι οὐ πείϑομαι, darin traue ich dir nicht, das glaube ich dir nicht, Plat. oft. – 3) Das perf. πέποιϑα, πεποιϑέναι, plusquampf. πεποίϑεα, Od. 4, 434. 8, 181, hat die Bdtg sich haben überzeugen lassen, vertrauen, seine Zuversicht worauf setzen, mit dem dat. der Person oder der Sache, auf die man vertraut, Hom. u. Hes., auch wird noch ein inf. hinzugesetzt, ὔμμιν ἔγωγε μαρναμένοισι πέπ οιϑα σαωσέμεναι νέας ἁμάς, Il. 13, 95, ich vertraue euch, daß ihr die Schiffe retten werdet, vgl. 16, 171 Od. 16, 71. 21, 132; auch absol., ὄφρα πεποίϑῃς, auf daß du Zutrauen fassest, Il. 1, 524 Od. 13, 344; τῇ σῇ πέποιϑα χειρὶ δεξιᾷ, Eur. Alc. 1118; χρησμοῖς, τύχῃ, Aesch. Ch. 295 Ag. 654; Ζηνί, 790; πεποιϑοίη, Ar. Ach. 904; auch c. acc. c. inf., ἔπεμψα τοὺς πέποιϑα μὴ ματᾶν ὁδοῠ, Aesch. Spt. 37, vgl. 426. 503; u. c. inf., καὶ δίχα κείνων πέποιϑα ταῠτ' ἐπισπάσειν κλέος, Soph. Ai. 756, ich hege die Zuversicht, diesen Ruhm zu erringen; vgl. χρήμασιν ἐπεποίϑεσαν διωϑέεσϑαι, Her. 9, 88; διὰ τὸ αὑτῷ πεποιϑέναι, Plat. Menex. 248 a; einen imperat. πέπεισϑι hat Aesch. Eum. 599, Hom. die syncop. Form ἐπέπιϑμεν, Il. 14, 55; so ist auch πιϑήσας gebraucht, Il. 22, 107; vgl. auch πεπίϑοιτο, Il. 10, 204; γνώμᾳ πεπιϑὼν πολυβούλῳ, Pind. I. 3, 90. – Sp, wie N. T., verbinden auch πεποιϑέναι ἐπὶ τὸν ϑεόν. – Adi. verb. πειστέον, man muß gehorchen, Plat. Phil. 28 b u. A.
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4 πείθω
πείθω, eigentl. ich werde machen, daß er Vertrauen hat; (1) Activ., durch gütliche Mittel, bes. Worte od. Zureden, bewegen oder gewinnen, überreden. Bes. erbitten, durch Bitten bewegen; besänftigen, begütigen, zufriedenstellen; bes. durch die Rede bewegen, etwas zu tun; τίνα δοκεῖς πείσειν τάδε, wen meinst du davon zu überreden?; τοὺς πολλοὺς εἰς τὴν ὁμολογίαν, dazu bewegen; im schlechten Sinne: τοὺς δικαστὰς ἀργυρίῳ πείϑειν, die Richter durch Geld bewegen, bestechen; μισϑῷ, für Sold wozu dingen; auch: bereden, beschwatzen, durch List, milderer Ausdruck für betrügen, täuschen. Auch von leblosen Dingen, ϑυέλλας, erregen. Πείϑω ἐμαυτόν, ich überrede mich, d. i. ich bin überzeugt, glaube. Das part. πείσας heißt oft durch gütliches Zureden, durch Unterhandlungen, auf dem Wege der Güte, πείσας ἄγει τὸ στράτευμα, er führt das Heer mit dessen Einwilligung; οὐ πείσας τὸν δῆμον, ohne das Volk beredet zu haben, ohne Beistimmung des Volks. Das impf. kann auch durch zureden übersetzt werden; (2) Im pass., fut. πείσομαι, sich durch gütliche Mittel, bes. durch Worte gewinnen lassen, sich überreden, überzeugen lassen, überredet, überzeugt sein, gehorchen; gew. τινί, gehorchen, folgen; mit folgdm inf., πείϑεσϑέ μοι ῥαβδοῠχον ἑλέσϑαι, folget mir und wählet; πάντα πιϑέσϑαι, in allen Dingen folgen, alles befolgen; σημαίνειν, ἅ τιν' οὐ πείσεσϑαι ὀΐω, worin niemand, wie ich meine, gehorchen wird; οὐδὲ τὸ ᾔδη, ὃ οὐ πείσεσϑαι ἔμελλεν, worin jener ihm nicht nachgeben werde; γήραϊ πείϑεσϑαι, dem Alter gehorchen, sich in die Nothwendigkeit des Alters geduldig fügen; στυγερῇ δαιτὶ πείϑεσϑαι, sich in den Gebrauch des traurigen Mahles fügen; πείϑεσϑαι νυκτί, der Einladung der Nacht zum Schlafe folgen. Πείϑεσϑαί τινι, jemandem glauben, trauen, woran glauben; ταῠτ' ἐγώ σοι οὐ πείϑομαι, darin traue ich dir nicht, das glaube ich dir nicht; (3) Das perf. πέποιϑα, πεποιϑέναι, plusquampf. πεποίϑεα, hat die Bdtg sich haben überzeugen lassen, vertrauen, seine Zuversicht worauf setzen; ὔμμιν ἔγωγε μαρναμένοισι πέπ οιϑα σαωσέμεναι νέας ἁμάς, ich vertraue euch, daß ihr die Schiffe retten werdet; absol., ὄφρα πεποίϑῃς, auf daß du Zutrauen fassest; καὶ δίχα κείνων πέποιϑα ταῠτ' ἐπισπάσειν κλέος, ich hege die Zuversicht, diesen Ruhm zu erringen. Adi. verb. πειστέον, man muß gehorchen
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